Embodied Communication – verkörperte Kommunikation
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass alltägliche Kommunikation dann sehr viel wirkungsvoller wird, wenn wir uns bei uns selbst zuhause fühlen, mit uns wohl fühlen. Dieses „bei uns ankommen“ erreichen wir in meiner Erfahrung am besten über unser Körpergefühl, unsere „Verköperung“.
Wenn wir uns „in unserer Haut“ wohl fühlen, hat das eine Reihe von Konsequenzen:
- Wir können in den meisten Situationen gelassen (re-)agieren und uns authentisch und klar ausdrücken. Dadurch steigt unsere Präsenz.
- Wir können unsere eigenen Emotionen wahrnehmen und dann entscheiden, ob wir unseren Impulsen folgen wollen oder sie gerade nicht hilfreich sind. Wir gewinnen so die Kontrolle über unsere Affekte.
- Uns fällt es auch einfacher, unsere Gedanken zu beobachten, zu analysieren und sie auf Validität zu prüfen – also Metakognition auszuüben.
- Und in dem Maß, wie wir uns uns selber besser zuwenden können, können wir auch eher die Perspektive der Anderen wahrnehmen, verstehen und unter Umständen sogar als Bereicherung sehen.
- Wir können Empathie und Mitgefühl empfinden und ausdrücken und dabei unsere innere Stärke beibehalten – und dadurch tatsächlich hilfreiche Entscheidungen treffen.
- Mit etwas Übung verändern sich unsere Gedanken: Wir lernen unsere Umgebung klarer und direkter wahrzunehmen und Stereotypen und Vorurteile zu reduzieren. Dadurch können wir tatsächlich agil handeln.
- Dadurch, dass wir einen Teil unserer bewussten Aufmerksamkeit auf unser Körpergefühl richten, reduzieren wir den Einfluss der festen Strutkur all unserer Konzepte und geben dadurch unserer Intuition und Kreativität mehr Raum.
- Und letztlich erkennen wir viel schneller und klarer, wie es uns in dem Moment tatsächlich geht – wir erkennen unser eigenen Bedürfnisse, Grenzen, Klarheit, Stärke, Kompetenz, … und können besser in die Selbstregulation gehen.
Gegenüber klassischen Kommunikations-Modellen hat Embodied Communication – verkörperte Kommunikation – in meinen Augen einen ganz entscheidenden Vorteil: Ich muss weniger nachdenken und weniger analysieren, wie meine Worte, Gestik und Mimik aufgefasst werden könnte, was meine Worte, Gestik und Mimik bei der anderen Person wohl bewirken könnte oder wie ich die Worte, Gestik und Mimik der anderen Person verstehen können sollte. Meine eigene Körperwahrnehmung hilft mir bei all diesen Aufgaben und gleichzeitg werde ich als authentisch wahrgenommen.
In den Neurowissenschaften gibt es dafür einen eigenen Begriff: Wenn wir in unsere Körperwahrnehmung gehen, wenn wir unseren Körper spüren, aktivieren wir das sogenannte Direct Experience Network (DEN). Und die Aktivierung des DEN bewirkt gleichzeitig eine Reduktion des Default Mode Networks (DMN). Das DMN umfasst unseren Autopiloten, unsere Stereotypen und Vorurteile und eingefahrenen Muster.
Lene Handberg, die akademische Leiterin der Unity in Duality Ausbildung in Inner Science of Mind and Phenomena (dort habe ich diesen Ansatz am detailliertesten kennengelernt) meinte recht früh in der Ausbildung: „If you are well grounded in body-sense mind [der Wahrnehmung unseres Körpergefühls], you can go watch a horror movie or thriller [oder einen Liebesfilm, Woody Allen Film, … 😉 ] without being horrified or surprised.“ Natürlich habe ich das gleich beim nächsten Kinofilm ausprobiert: Er war deutlich langweiliger… 😉
Embodied Communication binde ich häufig in meine Coachings ein. Embodied Mindfulness ist Teil meines „Balance in der VUCA Umwelt“ Ansatzes. Und oft auch in meinen Workshops und Seminare enthalten. The Art of Relating ist ganz eng mit Embodied Communication verknüpft.
Habe ich Sie neugierig gemacht? Möchten Sie mehr erfahren? Gerne! Schreiben Sie mir eine eMail oder rufen Sie mich an (0170 8036432).